Noteringar |
- Markgraf Wiprecht von Groitzsch, genannt der Ältere (* um 1050; † 22. Mai 1124 in Pegau) war, als Wiprecht II., Gaugraf im Balsamgau, ab 1070 Graf von Groitzsch und ab 1123, als Wiprecht (I.) Markgraf von Meißen und der Lausitz. Er entstammte einem Adelsgeschlecht aus der Altmark. Nach dem Tode seines Vaters, Gaugraf Wiprecht I. vom Balsamgau, wuchs Wiprecht ab 1060 im Hause des Markgrafen der Nordmark, Lothar Udo II., in Stade auf. Im Jahre 1070 tauschte Wiprecht seine ererbte Herrschaft Balsamgau mit Udo II. gegen die Burg Groitzsch im Osterland ein. Vorerst konnte er sich im Groitzscher Raum nicht durchsetzen und ging mit einer Gefolgschaft von 100 Reisigen nach Böhmen zu Herzog Vratislav II. und wurde dessen Berater. Wiprecht, der ein Günstling König Heinrichs IV. war, unterstützte Vratislav II. bei dessen Erlangung der Königswürde. Im Jahre 1080 kehrte er auf die Burg Groitzsch zurück. Um 1085 heiratete er Judith, die Tochter Herzog Vratislavs und dessen Frau Swatawa von Polen; als Mitgift brachte sie das Gebiet im Gau Nisani und das Gebiet der heutigen Oberlausitz um Bautzen in die Ehe. 1087 kam der gemeinsame Sohn Wiprecht III. zur Welt. Wiprecht bekämpfte an der Seite Heinrichs IV. im Jahre 1080 deden Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden und zog 1084 mit Heinrich gegen den Papst Gregor VII. nach Rom. Zur Buße für die, gegen seine Widersacher unternahm er Rachezug nach Zeitz. Dort erschlug er Vicelin von Profen samt 17 Getreuen. Da sich Hageno von Tubichin in die Jacobskirche zu Zeitz zurückgezogen hatte, zündete sie Wiprecht II. an und zwang so seinen Gegner herauszukommen. Danach stach er ihm die Augen aus, da er ihm das Leben nicht mehr nehmen konnte. Im Anschluss unternahm er 1090 eine Pilgerreise nach Rom und Santiago de Compostela und gründete 1091 gründete das Benediktiner-Kloster Sankt Jacob bei Pegau, welches 1096 geweiht wurde. Von hier aus wurde die Kolonisation in Richtung Mulde vorangetrieben. Die ersten Siedler holte Wiprecht II. aus Franken. Nach dem Tode seiner Frau Judith im Jahre 1108 ging er 1110 eine zweite Ehe mit Kunigunde ein, der Witwe des Grafen Kuno von Beichlingen und Tochter des Markgrafen Otto I. von Meißen. Die Feier wurde eine Doppelhochzeit, da sein Sohn Wiprecht III. gleichzeitig mit Kunigundes Tochter Kunigunde von Beichlingen getraut wurde. Wiprecht beteiligte sich an den Feldzügen Kaiser Heinrich V., der 1106 seinem Vater Heinrich IV. auf dem Thron gefolgt war. Als Wiprecht III. 1110 versuchte, seinen Onkel Boøivoj II. wieder als böhmischen Herzog einzusetzen, fiel auch Wiprecht selbst bei Heinrich V. in Ungnade. Wiprecht III. wurde zusammen mit Boøivoj II. auf der Burg Hammerstein festgesetzt. Gegen Rückgabe der Gaue Nisani und Bautzen, sowie der Herrschaften Leisnig und Morungen kaufte Wiprecht seinen Sohn frei. 1113 schloss Wiprecht mit Landgraf Ludwig von Thüringen und mit Graf Siegfried von Orlamünde ein Bündnis gegen den Kaiser, das durch Graf Hoyer von Mansfeld niedergeschlagen wurde. Die über Wiprecht verhängte Todesstrafe wurde gegen Abtretung aller seiner Güter aufgehoben, und er wurde bis zum Jahre 1117 auf der Reichsburg Trifels eingekerkert. Sein Sohn Wiprecht III., der am 111. Februar 1115 in der Schlacht am Welfesholz auf der Seite des späteren Kaisers Lothar von Supplinburg siegreich gegen Heinrich V. kämpfte (Hoyer von Mansfeld fiel in der Schlacht), verstarb 1117. 1118 wurde Wiprecht, der nach seiner Freilassunung auch die konfiszierten Güter zurück erlangt hatte, zum Burggrafen von Magdeburg ernannt. Im Jahre 1123 erkaufte er sich bei Kaiser Heinrich V. seine Belehnung mit den Markgrafschaften Meißen und Lausitz. Dagegen erhoben sich unter der Führung des Herzog Lothar von Supplinburg die sächsischen Adligen und vertrieben Wiprecht. Herzog Lothar ignorierte die kaiserliche Verleihung der Markgrafschaften an Wiprecht und belehnte zu diesem Zeitpunkt unrechtmäßig noch 1123 Konrad von Wettin mit der Mark Meißen und Albrecht den Bären mit der Lausitz. 1124 erlitt Wiprecht durch ein Feuer auf seinem Besitz in Halle schwere Verbrennungen. Er starb im Kloster St. Jacob in Pegau an seinen Verletzungen. Wiprechts Grabstätte kann heute in der Pegauer Kirche St. Laurentius besichtigt werden. (Quelle: Wikipedia.de)
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